Artist: Lightwave
P: 2025
In der Geschichte der elektronischen Musik – und insbesondere der experimentelleren, atmosphärischeren Sichtweise – wird der Name Lightwave vielen nicht bekannt sein. Christoph Harbonnier und Christian Wittman veröffentlichten 1987 ihr erstes Album, Modular Experiments, danach nahmen sie im April und Mai 1988 Cités Analogues auf. Es erschien als Kassette. Ihre relative Vernachlässigung ist ein Rätsel, aber die Restaurierung dieses Albums sollte dafür sorgen, dass ihr Profil geschärft wird. Bureau B hat das Duo mit einer Neuauflage auf LP, CD und Download stolz gemacht. In ihrer Pressemitteilung wird eine Bestandsaufnahme der Modularsysteme RSF, ARP, Roland und Oberheim aufgeführt, die auf A&H 12/2 gemischt und auf einer Revox B77-Bandmaschine auf Band aufgenommen wurden – ein komplexes Setup, das jedoch auf das abzielte, was sie als „Konzept“ bezeichnen Album, das aus einer Reihe diskreter Kompositionen und Atmosphären besteht, die in zwei fortlaufenden Tracks zusammengefasst sind. Die Tracks sind durch Teiler ein wenig aufgeteilt, wobei Feldaufnahmen und Bandbearbeitung die Verbindung zwischen den Abschnitten mildern. Dies ist ein faszinierender Hörgenuss, und wenn Sie es noch nicht wussten, könnten Sie vermuten, dass „Cités Analogues“ im letzten Jahr aufgenommen wurde, so groß ist seine Reichweite und Originalität. Ganz gleich, ob sie in Lang- oder Kurzform arbeiten, das Duo schafft subtil wechselnde Klanglandschaften, die in ihrer Umsetzung unerwartet intensiv sind. Gelegentlich schlagen sie ein paar gewinnende Grooves, wie im langsamen, aber elastischen Le Purvis. Agora ist gedankenverloren und sinniert über einen langsam wechselnden Bass, während das unheimliche Polycentre und die Aktivität von News sich gleichzeitig ergänzen. „Cités Analogues“ selbst ist ein wirkungsvolles Langstück, dessen Viertelstundendauer voller Ideen und Fragmente ist, die eine sichere und fesselnde Entwicklung erfahren. Während sich das Album weiterentwickelt, erschaffen Lightwave Klanglandschaften mit industriellen Wurzeln, aber mit zusätzlichen instrumentalen Farbtupfern. Besonders deutlich werden diese bei Ophelia, einer Traumsequenz mit federleichten Texturen, die in der Luft schwebt.