Sammlung von Remixen, die Schnauss in seinem typischen, warmen und melodiösen Stil für verschiedenste Künstler angefertig hat. Seine Handschrift aus schwingenden Synths, Hall-geladenen Stimmen und euphorischen Beats ist immer erkennbar, während er dem Spirit des Originals stets gerecht wird.
Wie der Name des Albums schon andeutet, handelt es sich bei "Missing Deadlines - Selected Remixes" um eine Sammlung von Remixen, die Ulrich Schnauss zwischen 2003 und 2008 für verschiedene Künstler (u.a. MOJAVE 3, HOWLING BELLS, A SUNNY DAY IN GLASGOW, ASOBI SEKSU) angefertigt hat. In markanter Art und Weise schafft es der in London lebende Deutsche, mit Hilfe von warm schwingenden Synthies, verschwommenen Reverb-Schleiern und sanft prasselnde Drums, verträumte Dreampop-Sorglosigkeit, nebulöser Shoegazing-Melancholie und die endlose Weite von Techno miteinander zu verbinden. Er schafft es den Stücken seine unverkennbaren Stempel aufzudrücken, dabei deren ursprüngliches Feeling aber zu erhalten. Wie groß der Einfluss des Produzenten auf die Remixe tatsächlich ist, erkennt man, wenn man die Stücke mit etwas Abstand und im Zusammenhang betrachtet: Die kompilierten Tracks sind klangästhetisch so nah beieinander, dass sie auch als „echtes“ Album funktionieren würden.
Allzu viele Deadlines hat Ulrich Schnauss wohl nicht verschwitzt. Bei über zwei Dutzend Auftragsarbeiten, die sich in der letzten Dekade angesammelt haben, kann der Berliner Produzent für eine Auswahl an seinen Remixen aus dem Vollen schöpfen und in der Playlist sogar Kandidaten wie Depeche Mode oder Coldplay überspringen. Es soll weniger um Namedropping als um Stimmigkeit gehen. Und in der Hinsicht brauchte man sich bei Schnauss noch nie Sorgen zu machen. In bestimmten Kreisen wird er fast vergöttert für die ewig weich fließenden Honigmilchqualitäten seiner Weichzeichner-Electronica. Sein innenarchitektonisches Konzept als Remixer ist dabei so einfach wie bewährt: Tempo raus, schwärmerische Klangwand rein. (Das beschwingte Beat-Gerüst der Ausnahme „Make Sense And Loose“ von I’m Not A Gun bestätigt nur die Regel.) Mit diesem Zugriff presst Schnauss noch jedem Song, von Howling Bells über Asobi Seksu bis hin zu Hans-Joachim Roedelius & Tim Story, selbst die letzten Tropfen ätherischen Säuselns aus dem Kreislauf.