Artist: Quantec
P: 2012
Hier wird ein neuesKlanguniversum gemacht. Statements, die wie aus einer anderen Dimension und Zeit zu einem sprechen, tauchen aus einem Ambientklangteppich auf. Überraschend melodiös und rhythmisch vielschichtig leitet so der Opener Ayahuasca das Album 1000 Vacuum Tubes ein. Und ebenso facettenreich wie der Opener sich präsentiert, so abwechslungsreich verläuft Quantecs weitere Reise durch seine Dubgeschichte. Sven Schienhammer, der Mann hinter diesem Pseudonym, betrachtet Dub aus einer umfassenden Perspektive. Die oftmals vorherrschende Monotonie und Kälte weicht hier einer psychedelischen Wärme, die einem im Verlauf des Albums immer tiefer in Quantecs Vacuum einsaugt. Dabei behalten die Tracks stets ihre Leichtigkeit und Tanzbarkeit. Vocalschnipsel und Housefragmente, wie in Truth Maintenance und Eternal Soul, werden hier ebenso verarbeitet, wie tiefe Basslines und meditative Hallsphären Unplumbed Depth" oder auch der titelgebende Track 1000 Vacuum Tubes. Reminiszenzen an die analogen Anfänge des Basic Channel Sounds, wie in The Gathering, verbrüdern sich mit modernen digitalen Arrangements Brain Machinery. Zusammengehalten wird all dies durch pointiert eingesetze Vocals, die stets für das passende Maß an Persönlichkeit und Tiefe sorgen. Bei aller Vielschichtigkeit bleibt Quantecs Album dennoch ein klassisches Dubtechno Album. Und das ist auch gut so. Die unterschiedlichen Herangehensweisen in den Tracks verweisen auf ein Verständnis von Dub als einen Produktionsstil, der weitaus mehr umfasst als einen bestimmten Trademarksound. Nicht ein bestimmter Effekt steht hier im Vordergrund, sondern vielmehr ein Ausloten der verschiedenen Ausdrucksformen von Dub in elektronischer Musik. Seine besonderen Qualitäten gewinnt 1000 Vacuum Tubes durch das tiefe Verständnis einer langen Geschichte des Dubsounds im Techno. Dieses verarbeitet Quantec auf wunderbare Weise in einem vielschichtigen und zeitlosen Werk.