Artist: Bernd Kistenmacher Beschäftigt  man sich mit der Tiefsee und den Ozeanen, stellt man vor allen Dingen eines fest: wir wissen eigentlich recht wenig über das Bescheid, was sich unter der Wasseroberfläche abspielt. Sicher, wir haben eine Vorstellung davon, wie globale Mechanismen funktionieren. Wir kennen einen (geringen) Teil der Arten und so langsam beginnen wir zu  verstehen, dass die Tiefsee-Biotope, so fremd sie uns auch erscheinen mögen, für unsere eigene Existenz wichtig sind. Dennoch, diese  zum größten Teil lichtlose und fremde Welt ist weitestgehend unerforscht. In der Tat wissen wir mehr über die Sterne, die uns  umgeben, als über die Welt, aus der wir alle zu kommen scheinen. Gleichwohl hindert  das uns Menschen nicht, vorhandene Ressourcen gnadenlos auszubeuten. Dies betrifft nicht nur die Überfischung der Meere oder der nicht enden wollende Durst nach Öl. Wir beginnen auch, die Meeresböden unserer Ozeane gnadenlos auszubeuten. Selbst die schlimmsten  Umweltkatastrophen hindern uns nicht, neue und profitable Quellen zu identifizieren –  selbstverständlich jegliche Nachhaltigkeit ignorierend.  Ein Meeresboden,  dem z.B. Manganknollen „abgekämmt“ worden sind, ist nachher nur noch Schrott wert. Erst ein zweiter Blick zeigt uns, das auch dort, in vielen tausend Metern Wassertiefe, Leben existiert. Zumindest vor diesen Ernteaktionen. Dort, wo  die Kontinentalplatten durch Magmaströme auseinandergeschoben werden, also an den mittelozeanischen Rücken, gibt es so genannte „Schwarze Raucher“. Hydrothermale Quellen, die eine über 400 Grad heiße Ursuppe ausspucken. Erst seit einigen Jahren weiß man, dass sogar hier Leben existiert. Ganze Biotope aus Würmern, Schnecken und Archaeen. „Beyond The  Deep“ ist eine musikalische Fiktion. Ein Plädoyer für den Erhalt einer einmaligen und zerbrechlichen Welt. Mal bedrohlich. Mal  gewaltig. Mal verträumt. Und auch mal relaxt.  Wer weiß  schon, welche Parties an den „schwarzen Rauchern“ oder in „Lost City“ gefeiert werden? Um das  rauszufinden, sollte man nicht zerstören und ausbeuten. Man sollte hinschauen und forschen. Die Meere und ihre Bewohner und auch unsere  Kinder würden es uns danken…