Das Blue Chip Orchestra nahm sich bei ihrer dritten CD Archetypen aus dem Schöpfungsmythos der Dakota-Indianer als Orientierungshilfe für eine musikalische Reise durch die Geisterwelt. Originale indianische Gesänge, Flöten, Rasseln, Trommeln und Naturgeräusche verschmelzen mit elektronischen Klängen auf magische Weise.
Das heisst, der westliche Hörer kann einen Effekt wahrnehmen, der beim Schamanen die Erweiterung des Bewusstseins signalisiert. Die irdischen Töne und Geräusche verschwimmen, verhallen in einem surrealen Raum, über- und unterirdische Klänge mischen sich in die psychedelische Erfahrung.
Die Trennwand zur Geisterwelt ist durchlässig geworden oder gar verschwunden - je nachdem, wie weit die Entdeckerfreude reicht. Bognermyar und Zuschrader wollen damit keinen Beitrag zur ethnologischen Forschung liefern, aber eine Anregung zur schamanischen Reise können die atmosphärisch dichten Kompositionen schon sein.
Wem das Schamanisch- geisterhafte nicht geheuer ist, der kann sich auf die Begegnung von archaischen und elektronischen Klängen oder rein ästhetisch auf die künstlerische Gestaltung konzentrieren. Das Konzept ist offen. Spielerische Fantasie und meisterhafte Beherrschung des Klangmaterials sind garantiert.