Artist: Andreas Vollenweider
P: 1991
Der wohl bekannteste Harfenspieler unserer Zeit hat mit dieser CD eines seiner besten Werke vollbracht. Ihm gelingt hier die Symbiose aus virtuos gespielter Harfe, klassischem Orchester und Weltmusik jeglicher Art. An seinem Instrument überzeugt er mich am meisten, wenn er perkussiv einen höchst komplexen Groove legt, jedoch ist es eigentlich immer ersichtlich, dass hier ein Meister am Werk ist. Und das nicht nur bezüglich der Harfe, sondern auch der Komposition und des Arrangements. Hier greift alles ineinander und es entstehen Stimmungen, die einen umhüllen, ob man es will oder nicht. So gesehen ist Book of Roses als Hintergrundmusik eigentlich zu schade, auch wenn es sich gut dazu eignet. Vollenweider wehrt sich ausdrücklich gegen den Begriff New Age, mit dem seine Musik oft beschrieben wird, und in einem Aspekt hat er sicherlich recht: Die Kompositionen sind von zu hohem Niveau für diese oft sehr flache Musikrichtung, und man tut ihnen Unrecht, wenn man sie mit ein und demselben Begriff beschreibt wie das Standardgeplätscher dieses Namens. Die CD ist in vier Kapitel eingeteilt, wobei jedes eine andere Atmosphäre besitzt. Das erste Kapitel, das unter anderem chinesische Intrumente beinhaltet und mit einem afrikanischem Chor endet, ist wohl als das mit der positivsten Grundstimmung zu betrachten. Der zweite, recht kurze Abschnitt kreuzt sehr gut gespielte Flamencogitarre mit Orchester wobei trotz aller Vituosität auch der Ausdruck nicht zu kurz kommt. Düsterer und melancholisch wird es im dritten Teil, in dem die Stimme von Saynho Namtchilak, einer Sängerin aus dem tiefen Russland (?), ein sehr wichtiges Element spielt. Sehr ausdrucksstark und ungewöhnlich. Den Ausklang besorgt das vierte Kapitel, inklusive dem Bulgarischem Männer Chor, das noch einmal vor allem akkustische, warme Instrumentierung einsetzt. Dies ist ein Album, das als Ganzes gehört werden muss, denn die einzelnen Tracks ergeben alleine viel weniger Sinn. Aber dafür hat man eine Platte, die lange Zeit zu gefallen weiss und mit der Zeit eigentlich nur besser wird.
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